Bretschalauf etabliert sich auf hohem Niveau

Der Lauf im Eschner Dorfzentrum wird immer beliebter und avanciert in Läuferkreisen zum Geheimtipp unter den regionalen Läufen. Michelle Eigenmann (KTV Oberriet) und Arnold Aemisegger (TV Schaan) heissen die überragenden Tagessieger des Hauptlaufs.

LAUFSPORT Wiederum weit über 600 Läuferinnen und Läufer liessen es sich nicht nehmen, im Einzellauf, einem Team oder einer Staffel, schnelle Runden zu drehen und um Sieg und Ehre zu rennen. Das mittlerweile gut eingespielte OK-Team des TV Eschen-Mauren unter Federführung von Margina Berginz zauberte wieder beste Lauf- und Volksfeststimmung in den eher kühlen und trüben Tag. Wie in den Jahren zuvor stimmte alles und vor allem war es auch heuer wieder die liebe zum Detail, welche für viele wohl der entscheidende Anlass war, nach Eschen zu gehen und die Herausforderung eines Laufs anzunehmen. Es musste ja auch nicht gleich der Hauptlauf über 10’500m sein. Mit dem Teamlauf und den Staffeln  ist in Eschen ein Komplettpaket geboten, das allen läuferischen Ansprüchen genügt.

Kids und Jugendliche auf dem Vormarsch

Die grossen Felder in diesen Kategorien zeigen auf, dass das Bedürfnis zum Rennen noch weit verbreitet ist und – entgegen vieler Trends – die Jungen sich noch sehr gerne draussen Bewegen und austoben. Dies taten in den einzelnen Läufen alle mit grosser Begeisterung. Der Blick in die Ranglisten spiegelt auch sehr schön wieder, dass in allen Vereinen viele ‘Lauf-Perlen’ zu entdecken sind. Dass sich die Podestplätze über eine grosse Zahl von Vereinen verteilt spricht für die aktuelle Breite und das enorme Potential, welches in jeder Region schlummert. Grossartig in diesen Kategorien auch die Liechtensteiner Ausbeute. In den Kategorien U06 – U10 heimsten die Einheimischen 10 von 18 Podestplätzen, während in den Kategorien U12 bis U16, wo die Regionale Konkurrenz sehr hoch war, in  der Kategorie U16 der Mädchen Chiara Famlonga (TV Eschen-Mauren) und Lisa Kaufmann (LC Schaan) mit Rang zwei und drei den Sprung aufs Podest schafften.

Hauptrennen mit starken Teamläuferinnen 

Gut hundert Läuferinnen und Läufer dazu weiter fünf Teams reihten sich hinter der Startlinie ein um die sieben Runden in Angriff zu nehmen. Dank dem fairen und disziplinierten Verhalten ging es auch ohne Rempeleien oder Stürze, im doch recht engen Startraum, nach dem Startkommando sehr zügig zur Sache. Bereits in der ersten Runde zog sich das Feld, unter dem Tempodiktat der Teamläuferin Sienna Zobel, rasch in die Länge und viele Positionen waren schon früh bezogen.

So auch bei den nachmaligen Gesamtsiegern, die von Beginn weg zuvorderst in Erscheinung traten und ihre Rennen souverän kontrollierten. Michelle Eigenmann (KTV Oberriet) zum ersten Mal und Ausnahmekönner Arnold Aemisegger (TV Schaan) zum sechsten Mal und zum fünften Mal in Serie. Stark in Szene setzten sich im selben Rennen die Teamläuferinnen Sienna Zobel, Emilia Schwarz und Tina Capol (TV Schaan-TV Triesen). Die drei U18 Läuferinnen mischten übers ganze Rennen an vorderster Front mit und gewannen die Wertung der Teams überlegen. Im Teamlauf konnten die sieben Runden auf drei bis sieben Läuferinnen und Läufer aufgeteilt werden. Mit Lea Tauern (TV Schaan, Rang 2) und Nicole Klingler (TV Eschen-Mauren, Rang 3) schafften es gleich zwei Liechtensteinerinnen aufs Podest der Gesamtwertung. 

Special Olympics mit beeindruckendem Auftritt

Eine lieb gewonnene Tradition setzte sich auch in diesem Jahr fort. Nicht wegzudenken sind die eifrigen und mit vollem Einsatz geleisteten Kilometer der Läuferinnen und Läufer von Special Olympics. Sie alle leisteten Grosses und verdienen höchsten Respekt. Sieger sind sie verdientermassen Alle. Ganz speziell dennoch zu erwähnen ist die schnellste, Nadja Hagmann, die ambitioniert unterwegs ist und auch grössere Sportevents anstrebt.

Kurze Distanz und Staffeln immer beliebter

Fast identisch wie beim Hauptlauf verliefen die Rennen über die kurze Distanz von 4’500m. Diese Kategorie erfreut sich inzwischen immer grösserer Beliebtheit, nachdem sie in der Vergangenheit eher ein Mauerblümchendasein fristete. Livia Herle (Balzers) bei den Frauen und Mika Stieger (KTV Oberriet) bei den Männern siegten mit abgeklärter Taktik ebenfalls von der Spitze aus. Zwei weitere Podestplätze aufs Konto des TV Schaan schauten mit je Rang zwei für Sara Bircher und Dominik Gebelein heraus. Wie die letzten Jahre liessen die Staffelläufe zum Abschluss das Eschner Zentrum nochmals mächtig beben. Verursacher waren vor allem die heimischen Vereins- und Familienstaffeln, gehört es doch mittlerweile zum guten Ton, einmal am Bretschalauf mitgerannt zu sein. Und da bietet sich der Staffellauf geradezu für alle an. Dieses Jahr zauberten die «Golden Girls» (Jugendstaffel) mit Sienna Zobel, Kayla Tiefenbach, Emilia Schwarz und Tina Capol mit 4.34.0 die schnellste Zeit der 31 gestarteten Teams in die vier Staffel-Runden (zweimal 300 und zweimal 600m).    

Nach dem Lauf ist vor dem Lauf

Dem TV Eschen-Mauren gelang es wieder Laufsport, Tradition und Volksfest auf eindrückliche und abwechslungsreiche Weise unter einen Hut zu bringen. Erfreulicherweise konnte die ganze Veranstaltung auch trocken über die Zeit gebracht werden und der Regen meldete sich just nach den letzten Staffelrennen zurück. Was niemanden störte. Fand der Ausklang mit Siegerehrungen und Tombolaverlosung in der Aula des Gemeindehauses im Trockenen statt.  Fazit dieser Veranstaltung einmal mehr: Wer es dieses Jahr verpasst hat, sollte nächstes Jahr die Gelegenheit beim Schopf packen und schon jetzt in die Laufschuhe steigen. Denn: Nach dem Lauf ist vor dem Lauf.     

Ranglisten: https://www.datasport.com/live/ranking/?racenr=251101